Gotland

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reiher

 

 

Die schwedische Ostee-Insel Gotland gehört schon lange zu meinen Traumzielen. Da ich diesmal möglichst klimaneutral reisen will, ohne Auto und Flugzeug, brauche huckleberry finnich mehr Zeit: Fünf Wochen habe ich für die Fahrt mit Zug, Fähre und Fahrrad eingeplant. So packe ich am Pfingstmontag 2018, am 21. Mai, Taschen und Zelt aufs Fahrrad und breche über Hamburg nach Travemünde auf. Am Abend geht es auf die Huckleberry Finn, die mich am frühen Morgen nach Trelleborg bringt. 

Küsten und Wälder in Südschweden

narcissus poeticusAn der Küste blühen noch die Fliederbüsche in den Vorgärten, an einer Dünenküste östlich von Smygehuk auch Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) und Narzissen (Narcissus poeticus). Auf Steinen sonnen sich Kormorane, Brandgänse und Lachmöwen. Kurz vor Ystad halte ich an einer Steinsetzung aus der Jungsteinzeit, entstanden etwa gegen 3300 v. Chr., genannt Disas Thing. Einer Überlieferung nach soll hier eine Jungfrau Disa Gericht gehalten haben.

disas thing

Orchis mascula

d majalis svabesholm 1Nach einer ersten Zeltübernachtung in Tomelilla radle ich durch Schonen in Richtung Nationalpark Stenshuvud. Dabei wechseln sich große Getreide- oder Rapsfelder mit kleinen Wäldern ab. Noch vor dem eigentlichen Nationalpark gelange ich an eine umzäunte Wildnis, das Naturreservat Svabesholm. Das Rad lasse ich mit Gepäck am Eingang stehen und steige über den kleinen Durchlass in das idyllische Feuchtgebiet hinein. In der Mitte liegt ein kleiner Weiher, an dessen Ufer ich die ersten Orchideen der Reise sehe: das Breitblättrige (Dactylorhiza majalis) und das Männliche Knabenkraut (Orchis mascula), auch eine Orchidee mit ausladend breiter Lippe, bei der es sich um das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) handeln könnte - zumal dieses auch für den nahegelegenen Nationalpark Stenshuvud belegt ist, den ich mir für die Rückfahrt aufhebe. Zur Begleitflora gehören das Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis) und das Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina).

Auch eine Tafel am Eingang weist auf Majnycklar (Dactylorhiza majalis) hin, ebenso wie auf Jungfru Marie nycklar (Dactylorhiza maculata), Göknycklar (Anacamptis morio) und Brudsporre (Gymnadenia conopsea)

 

svabesholm

Fünf Tage brauche ich mit dem Rad von Trelleborg bis Oskarshamn, dem Fährhafen nach Gotland. Die Fahrt geht über Åhus, den einsam gelegenen Campingplatz Hjorthålan und Orrefors, insgesamt sind das 437 Kilometer. 

Große Gotland-Schleife

Am 27. Mai bringt mich die MS Gotland dann auf die Insel. Am Abend treffe ich an der Westküste im Hafen von Visby ein.


veronique

An Bord treffe ich Véronique aus Kanada, die drei Monate lang von Kopenhagen zum Nordkap unterwegs ist. Zusammen schlagen wir auf dem Campingplatz nördlich von Visby unsere Zelte auf und lassen an der Steinküste den Tag ausklingen.

visby

 

 

 

Orchis spitzelii

Am nächsten Morgen beginnt die Gotland-Rundreise mit der Fahrt nach Lickershamn, einer kleinen Fischersiedlung an der Westküste. Bei der Vorbereitung hat mir Marco Klüber mit wertvollen Informationen geholfen. Er ist gerade mit einer Reisegruppe auf der Insel unterwegs, so dass wir uns noch zu aktuellen Funden austauschen. Schon wenige Kilometer nördlich von Visby blühen die ersten Orchis mascula im Straßengraben, eher kleine Pflanzen, aber am 28. Mai noch schön in Hochblüte. Von Lickershamn aus fahre ich weiter nach Norden in das Naturreservat Hall-Hangvar, das größte dieser geschützten Gebiete auf Gotland. Hinter dem Dorf Hall mit seiner markanten mittelalterlichen Kirche im Zentrum folge ich einem Waldweg bis zum Meer, wo in einem lockeren Wäldchen mit gedrungenen Kiefern Spitzels Knabenkraut (Orchis spitzelii) wächst. Auch sie sind fast noch in Vollblüte, jede Pflanze hat ihre individuelle Erscheinung. 

orchis spitzelii 1

 

orchis spitzelii 2

 

 

 

 

Auf der Rückfahrt sehe ich am Straßenrand noch das Schwertblättrige Waldvögelein (Cephalanthera longifolia), vielleicht die häufigste Orchideenart im Norden der Insel. Das botanische Entdeckerglück wird vollkommen mit einer weiß blühenden Orchis mascula, nur das purpurne Punktmuster der Lippe ist noch erhalten. Die Vermutung, ob solche Albiflora-Formen auf Gotland vielleicht vermehrt vorkommen, wie in der westirischen Region Burren oder auf Sardinien, findet jedoch keine Bestätigung.

Zwischen Wald und Küste

Am nächsten Tag verlasse ich Lickershamn und lasse mich für ein paar Tage am Rand des kleinen Hafenstädtchens Kappelshamn nieder. Über die Siedlung Hallshuk radle ich zu einem Kiefernwald am Meer. Im Kalkgeröll zwischen Wald und Strand knospen Rotbraune Stendelwurze (Epipactis atrorubens). Und auf einer kleinen Feuchtwiese direkt am Meer blüht das Fleischfarbene Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata) in rosa, purpurn und hellrot inmitten von rosafarbenen Mehlprimeln (Primula farinosa), gelben Spargelerbsen (Lotus maritimus) und blauem Fettkraut (Pinguicula vulgaris).

dactylorhiza incarnata 1

primula

 

 

 

 

 

Der im Naturreservat gelegene Küstenstreifen Harudden, die nördlichste Stelle von Gotland, ist mein Ziel am 30. Mai. Auf dem Weg dorthin sehe ich das Helmknabenkraut (Orchis militaris) und die Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia). In einem Kiefernwäldchen am Meer mit vielen Preiselbeeren und dem Katzenpfötchen (Antennaria dioica) blühen vereinzelte Orchis spitzelii. 

antennaria

Weiter westlich komme ich in ein ausgedehntes Feuchtgebiet mit vielen Dactylorhiza incarnata.Fieberklee (Menyanthes trifoliata) und Breitblättrigem Wollgras (Eriophorum latifolium). Am Rand blüht auch das Große Zweiblatt (Neottia ovata). 

harudden

Einziger Begleiter bei meinen Erkundungen ist der Rotschenkel mit seinen lauten Tjüüt-Rufen.

rotschenkel

Blaue Lagune

Am letzten Maientag radle ich in das Naturreservat der Blauen Lagune. Auf einer in diesem Sommer schon ziemlich trockenen Feuchtwiese blühen Orchis militaris, Orchis mascula, Cephalanthera longifolia, Neottia ovata und Dactylorhiza incarnata in unterschiedlichen Farben: fleischfarben, dunkelpurpurn und einige Male auch gelb. Die Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) treibt gerade ihre Knospen aus. Dazwischen blühen der Blutrote Storchenschnabel (Geranium sanguineum) und fast allgegenwärtig die Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria).

orchis militaris

 dactylorhiza incarnata 2

Die Blaue Lagune trägt ihren Namen zu Recht, das Wasser ist türkisblau und in seinem Felsenbett glasklar. Nach einer erfrischenden Pause am Rand dieser besonderen Badewanne fahre ich an der Küste entlang nach Westen, schaue mich dort in den Kieferwäldern um, an einer verträumten Küste mit verwitterten Felsformationen, Raukare genannt, und einer einsamen Fischersiedlung.

 

 

 

 

 

 

 

fischerdorf gotland

Auf der Rückfahrt nach Kappelshamn komme ich an der Kirche von Fleringe vorbei und entdecke eine schöne Orchideenwiese am Rand eines Wäldchens mit dem Fuchs'schen Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii) und einer weiß blühenden Dactylorhiza incarnata.

dactylorhiza incarnata albiflora

emilDer Juni beginnt mit dem Abschied von Kappelshamn. In einer Vaffelkök halte ich ein zweites Frühstück, interessiert betrachtet vom kleinen Emil - schließlich bin ich der erste Gast des Sommers, wie mir seine Eltern sagen. Vor Mittsommer ist es noch sehr ruhig auf Gotland.

rute 1

 

Rute 

Über Fleringe komme ich nach Rute - höchste Zeit, eine der vielen mittelalterlichen Kirchen näher anzuschauen. Diese wurde 1230 gebaut, mit Fresken aus dem Spätmittelalter und einem Runenstein aus dem 12. Jahrhundert.  Den meisten Reiseführern ist sie keine Erwähnung wert, aber mir gefällt die besondere Aura des alten Gemäuers.

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Fårö kyrka

Schneller als gedacht bin ich in Fårösund und dann auf der Fähre nach Fårö. Die Bewohner der Insel haben sich mit Erfolg gegen eine Brücke gewehrt - sie wollten eine richtige Insel bleiben. Als Kompromiss wurde die kostenlose Fährverbindung eingerichtet. Die Kirche von Fårö wurde erst im 14. Jahrhundert gebaut. 

faro kirche

Ein Tafelbild von 1767 zeigt eine Windmühle, wie sie auf Fårö wie auf Gotland und Öland zahlreich zu finden sind.

faro gemaelde

karte linne

 

Etwa 26 Jahre vor Entstehung dieses Tafelbilds war Carl von Linné auf Gotland und Fårö unterwegs. Eine Gedenktafel an der Kirche erinnert an seine Reise im Jahr 1741, die in der Biografie des Botanikers von entscheidender Bedeutung war. Linné war am 29. Juni 1741 in dieser Kirche, sein Reisebericht Ölandska och Gothländska Resa erschien 1745, die deutsche Übersetzung 1764.

Im Dünenwald Ullahau

Ich schlage mein Zelt für zwei Nächte am Sudersand auf, einem sehr noblen Campingplatz mit einem schönen Sandstrand. Am 2. Juni erkunde ich zunächst das Naturreservat Ullahau, ein mit Kiefern bewachsenes Sanddünengebiet. Hier gesellt sich das Moosglöckchen (Linnea borealis) zu den beiden anderen stillen Waldblumen, der Schattenblume (Maianthemum bifolium) und dem Siebenstern (Trientalis europaea).

linnea

Am Fårö Fyr

Am Leuchtturm von Fårö laufe ich durch trockene Kiefernwälder, ohne das erhoffte Kleine Zweiblatt (Neottia cordata) zu finden. Die häufigste Orchidee auf Fårö ist Cephalanthera longifolia, die manchmal in schönen Gruppen blühen.

leuchtturm farocephalanthera longifolia

An der Küste sind auch wieder Dactylorhiza incarnata zu finden, und eine Platanthera bifolia treibt ihre Knospen aus. Direkt auf dem Kieselstrand blühen die hübschen Polster der Strand-Grasnelke (Armeria maritima).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

armeria maritima

Nach einem Bad am Sandstrand radle ich weiter nach Norden. Unterwegs begegnen mir schöne Gruppe der ohne Chlorophyll lebenden Vogelnestwurz (Neottia nidus-avis). Und auf einer Küstenwiese nahe des Dorfes Skär blühen zahlreiche Holunderknabenkräuter (Dactylorhiza sambucina), alle in gelb mit rötlichen Pünktchen auf der  Lippe. Auch Cephalanthera longifolia und knospende Platanthera bifolia sind auf dieser Wiese zuhause.

neottia nidus avisdactylorhiza sambucina

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abschied von Fårö

Mit dem 300-mm-Objektiv (AF-S Nikkor 300 mm 1:4E PF ED) und 1,4-Telekonverter gehe ich auch immer wieder auf Vogelbeobachtung. Brandgänse (Tadorna tadorna) sind mir schon an der südschwedischen Küste aufgefallen. Auf Fårö begegnet mir eine ganze Familie mit elf Kindern, genug für ein Fußballteam.

brandgans

Dann heißt es Abschiednehmen vom nördlichsten Punkt meiner Reise. Am 3. Juni radle ich nach einem kurzen aber heftigen Gewitterregen wieder in Richtung Süden. Hinter der Kirche von Fårö komme ich an eine Wiese mit schönen Dactylorhiza incarnata, alle in der hellrosa Blütenfarbe. Außerdem blühen hier auch Orchis militaris und Neottia ovata. Und Orchis mascula ist inzwischen schon verblüht.

dactylorhiza incarnata 3

 Bevor mich die kleine Fähre wieder nach Gotland bringt, schaue ich mir noch die Hütte von Josefina Sundberg (1856-1935) an, die hier neben einer alten Windmühle noch erhalten ist.

faro huette


bei Slite

Wieder auf Gotland radle ich über Lärbro nach Slite. Unterwegs komme ich zu einer schönen Orchideenwiese mit vielen Platanthera bifolia, Orchis militaris, Orchis mascula (abblühend), Dactylorhiza incarnata, Neottia ovata und auch der ersten Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera). Mein Zelt schlage ich auf dem Campingplatz von Slite auf, am südlichen Ende der von einem großen Zementwerk geprägten Kleinstadt. 

dactylorhiza majalis elatior 1

dactylorhiza majalis elatior 2Am 4. Juni hat das Fahrrad Ruhetag, weil ich zu Fuß unterwegs sein will. In der Uferzone des Sees Bogeviken. Hier blüht ein besonderes Knabenkraut, das Mikael Hedrén und Henrik Æ. Pedersen 2012 als Dactylorhiza majalis subsp. elatior beschrieben haben, auf Schwedisch auch Gotlandsnycklar genannt, das Gotland-Knabenkraut. Die ungefleckten Blätter sind schmal, kaum gekielt, und strecken sich nach oben. Die violetten Blüten haben dreigeteilte, relativ breite Lippen mit einem markanten Schleifenmuster, der Sporn ist leicht nach unten gerichtet. Die Art ist aus einer Hybridbildung von Dactylorhiza incarnata und Dactylorhiza fuchsii hervorgegangen - diese beiden kommen hier häufig vor.

dactylorhiza traunsteineri

Ich laufe weiter und komme an ausgedehnten Wiesen vorbei. Neben den häufigen Arten der Region treffe ich hier auch auf ein schlankes Knabenkraut mit schmalen gefleckten Blättern und locker besetztem Blütenstand, bei dem es sich um Traunsteiners Knabenkraut (Dactylorhiza traunsteineri) handeln sollte. Auch Tragblätter und Sporn sind auffallend schmal, was der Pflanze eine elegante Erscheinung verleiht. Die Einzelblüten sind groß, die Lippen dreigeteilt, mit markantem Scheifenmuster bis in die Spitze des leicht vorgezogenen Mittellappens hinein.  

Auf einer Wacholderheide blühen zwölf verschiedene Arten. Dactylorhiza fuchsii und Gymnadenia conopsea sind gerade aufblühend. Orchis militaris ist schon fast in Hochblüte, Dactylorhiza incarnata ist am weitesten in der Blüte. In der Begleitflora fällt mir das Kleine Mädesüß (Filipendula vulgaris) auf, dessen rötliche Knospen einen hübschen Kontrast zu den weißen Blüten bilden.

neottia ovatafilipendula

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein Weg führt mich weiter nach Klinteklinten, einer wildromantischen Anhöhe mit ausdrucksvollen Raukaren, von der Erosion gezeichneten Kalkfelsen.

klinteklinten

Von dort aus führt mich ein Waldweg nach Osten zur Küste, vorbei an vielen Dactylorhiza fuchsii, die gerade erst aufblühen.

dactylorhiza fuchsii

  

dactylorhiza majalis elatior 3

Am Meer blühen dann ungewöhnlich hochgewachsene Dactylorhiza majalis subsp. elatior, die ihrem Namen (elatior bedeutet so viel wie emporgehoben) alle Ehre machen. Die größte Pflanze ist gut 60 cm hoch gewachsen. 

herminium monorchis

 

Auf dem schmalen Küstenweg zurück nach Slite sehe ich eine Orchidee, die gerade ihre Knospen austreibt - das ist wohl eine Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chloranta).  

 

 

 

 

 

 

 

 

Und direkt aus dem Geröll verwitterter Kalksteine wachsen schön geformte Epipactis atrorubens.

epipactis atrorubens

ophrys insectifera

Ausflug ins Naturreservat Kallgatburg

Am nächsten Tag breche ich zu einer Fahrrad-Rundfahrt westlich von Slite auf. In einem feuchten Graben voller Schachtelhalme (Equisetum fluviatile) blühen gelbe Dactylorhiza incarnata. Auf der anschließenden Wiese studiere ich weitere Ausprägungen dieser auf Gotland sehr häufigen Orchidee, darunter eine Albiflora-Form und eine Pflanze mit doppeltem Blütenstand.

dactylorhiza incarnata 4

Im locker sich anschließenden Kiefernwald blühen auch Platanthera bifolia und Dactylorhiza fuchsii, zusammen mit Geum rivale, Geranium sanguineum und Filipendula vulgaris). Mein Ziel ist das Naturreservat Kallgatburg bei Hejnum. 

kallgatburg

dactylorhiza traunsteineri 2

Über einen Bohlenweg gelange ich zu einer Moorwiese mit Dactylorhiza traunsteineri. Im Unterschied zu den Pflanzen von gestern haben diese einen kegelförmig verdickten Sporn und erinnern mich mehr an die Traunsteineri-Orchideen im Alpenraum. Sie wachsen zusammen mit Wollgras (Eriophorum latifolium) und der Simsenlilie (Tofielda calyculata), die als Kalkanzeiger gilt und hier im Unterschied zu den erst knospenden Exemplaren an der Küste im Norden bereits aufblüht. Weiter geht der schmale Pfad vorbei an Dactylorhiza incarnata, Dactylorhiza fuchsii, Orchis mascula, Platanthera bifolia und Gymnadenia conopsea bis zu einem Wegweiser, der zu einem vielfach bestaunten Ziel führt, einer kleinen Kolonie von Frauenschuhen (Cypripedium calceolus) im Kiefernwald. Sie sind schon am Verblühen, aber immer noch schön anzusehen.

wegweiser

 cypripedium

 

 

dactylorhiza traunsteineri 3

 

Wieder zurück ins Naturreservat fliegt ein Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia), ein Väddnätfjäril, auf eine Dactylorhiza traunsteineri. Ein Rotschenkel klagt vielleicht, dass die feuchten Wiesen in diesem Sommer zum großen Teil ausgetrocknet sind.

rotschenkel 2

 

 

 

 

 

 

Der Holzbohlenweg durch das Naturreservat führt aber dann doch noch an einer nassen Moorwiese mit Langblättrigem Sonnentau (Drosera anglica) vorbei. Die zuckerhaltigen Sekret-Tropfen am Ende der rötlichen Tentakeln glitzern in der Sonne.

drosera anglicaZurück radle ich über Tingstäde und folge noch eine Weile einem schmalen Weg am Ostufer des Tingstädeträsk, des zweitgrößten Sees von Gotland. Dort gibt es einen Hinweis auf einen Standort mit Brandknabenkraut (Neotinea ustulata). Aber die Wacholderheide dort ist so ausgetrocknet, dass hier nur noch der Scharfe Mauerpfeffer (Sedum acre) gedeiht.

 

Von Slite nach Ljugarn

Auf der Weiterfahrt nach Süden überrascht mich eine Gruppe mit Roten Waldvögelein (Cephalanthera rubra). Die Pflanzen am Rand eines auf Gotland eher seltenen Fichtenwalds blühen gerade erst auf. Bald darauf komme ich an der Kirche von Gothem vorbei, die im 13. Jahrhundert gebaut wurde. Südlich davon blühen am Rand eines Kiefernwalds Orchis militaris, Dactylorhiza incarnata, Neottia ovata und Ophrys insectifera. Gymnadenia conopsea treibt erst ihre Knospen aus. Am Nachmittag schlage ich für zwei Nächte das Zelt auf dem Campingplatz von Ljugarn auf, in einem lockeren Kiefernwald direkt am Meer. Hier knospen Epipactis helleborine und eine weitere Epipactis-Art direkt auf dem Zeltplatz und ich bitte den Betreiber, auf die besonderen Pflanzen zu achten.  

cephalanthera rubra

 

 

 

 

 

 

 

gothem

 

 

 

 

 

 

 

zelt

 

Gemeindewiesen: Ängar

Am 7. Juni laufe ich zunächst in das Naturreservat Folhammar und schaue mir die Raukare dort an.

folhammar

Dann breche ich ohne Gepäck zu einem Ausflug nach Nordosten auf, zur Halbinsel Östergarn. Mein Ziel sind zwei besondere Wiesen, auf Schwedisch Ängar genannt. Das sind ausgedehnte Wiesen mit einem lockeren Baumbestand, die der Gemeinde gehörten und von den Bewohnern für Heu und zum Sammeln von Laub genutzt wurden. Deswegen werden sie auch als Laubheuwiesen bezeichnet.

mullvalds aenge

Die erste, etwa 1,5 Hektar große Wiese liegt bei Ardre und heißt Mullvalds Änge. Sie wurde von 1694 bis 1922 genutzt, um Heu für die Viehfütterung im Winter zu sammeln. Hier blühen Hunderte von Gymnadenia conopsea, darunter auch eine Albiflora-Form, zusammen mit Orchis militaris, Orchis mascula, Platanthera bifolia und Neottia ovata. Zur Begleitflora gehören der Klappertopf (Rhinanthus minor), Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), Storchschnabel (Geranium sanguineum) und die Einbeere (Paris quadrifolia).

orchideenwiese

 Nach langem Suchen entdecke ich auch die Grüne Hohklzunge (Dactylorhiza viridis), eine kleine Gruppe von etwa vier Pflanzen. Die Lippe ist ganz grün, ohne die rötliche Färbung, wie ich sie bei Pflanzen dieser Art in den Dolomiten oder den Vogesen gesehen habe. Ich setze mich für eine Zeichnung ins Gras, werde eine Zeitlang zum Teil der Wiese.

dactylorhiza viridis

 Weiter fahre ich nach Östergarn, zu einer 4,1 Hektar großen Wiese, die 1741 Carl von Linné besucht hat. In seinem Bericht schwärmte er von härliga åkrar och ängar, de gröne lundar - schönen Feldern und Wiesen, grünen Hainen. Hier blühen zahllose Gymnadenia conopsea, außerdem Orchis mascula, Dactylorhiza fuchsii und Plantanthera bifolia.

gymnadenia conopsea

 Und hier finde ich nun auch das Brand-Knabenkraut in schönen Beständen. 

neotinea ustulataEine dritte Änge studieren ich am nächsten Tag, dem 8. Juni auf der Weiterfahrt Richtung Süden: Die Käldänge, eine 2,9 Hektar große Wiese, liegt nahe der Ortschaft Garde. Zuvor komme ich an der im 13. Jahrhundert gebauten Kirche von Alskog vorbei.

alskogkaeldaenge

Hier blühen Gymnadenia conopsea zusammen mit Orchis mascula, Dactylorhiza fuchsii und Neottia ovata. Alle drei Wiesen stehen in sattem Grün, zeigen nicht so krasse Folgen der Trockenheit wie die Wacholderheiden. Feuchte Stellen lassen vermuten, dass hier das Grundwasser ziemlich hoch liegt. Das kommt auch Pflanzen zugute, die auf feuchte Wiesen angewiesen sind wie der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) oder die Kuckuckslichtnelke (Lychnis flos-cuculi). Zur Begleitflora gehören auch der Große Klappertopf (Rhinanthus serotinus).

dactylorhiza fuchsii 2

sanguisorba


Wacholderheiden bei Burgsvik

Ein Ausflug am 9. Juni führt mich zur Südspitze von Gotland. Schon bald nachdem ich Burgsvik hinter mir gelassen habe, tauchen am Straßenrand die ersten Orchideen auf. Immer wieder sind das Dactylorhiza incarnata, aber auch noch einige abblühende Orchis mascula. In einem ausgetrockneten Flachmoor gesellen sich Platanthera bifolia dazu. Und direkt neben der Feuchtwiesenorchidee Dactylorhiza incarnata haben sich fünf Ophrys insectifera angesiedelt, die sonst wohl kaum in einem Feuchtgebiet anzutreffen ist.

incarnata insectiferadactylorhiza incarnata 5

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Weiterfahrt gelange ich bei Hundlausar zu einer ausgedehnten Wacholderheide mit einer markanten Reihe von drei Windmühlen.

windmuehlen hundlausar

Auf den ersten Blick sieht die Heide sehr verdorrt aus. Selbst zwei Pferde suchen den Schatten der Windmühle. Aber dann gelange ich an etwas feuchtere Stellen mit schöner Vegetation. Hier finde ich neben Dactylorhiza incarnata und Platanthera bifolia auch Ophrys insectifera sowie knospende Gymnadenia conopsea und Epipactis palustris. In der offenen Landschaft fühlt sich auch der Steinschmätzer wohl.

incarnata bifolia

steinschmaetzer

Muskmyr

muskmyr

Bei Sundre erstreckt sich das ausgedehnte Naturreservat Muskmyr mit teils feuchten, teils trockenen und teils bewaldeten Gebieten. Hier lassen sich wieder die unterschiedlichen Formen und Farben von Dactylorhiza incarnata erkunden, mal mit gelben Blüten, mal mit den kräftig purpurnen Blüten und stark gefleckten Blättern der Cruenta-Form. Vereinzelt sind hier auch Ophrys insectifera zu finden. Und die Gewöhnliche Simsenlilie (Tofieldia calyculata) ist hier bereits am Aufblühen.

dactylorhiza incarnata cruenta

dactylorhiza incarnata 6

blauhechelblaeuling

 

 

 

 

 

 

 

 

ophrys insectifera 3

 tofieldia

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über den Wiesen kreisen Baumfalken und jagen Libellen.

baumfalke

Bevor ich wieder nach Burgsvik zurückfahre, schaue ich mir noch die Südspitze von Gotland bei Hoburgen an, wo die Küste von Kliffs aus Kalkstein geprägt ist.

hoburgen 1

Krakvät

Von Burgvik aus fahre ich an der Westküste entlang nach Norden, ein Sonntagmorgen mit Rotwild auf der Waldwiese.

rotwild

Mein Ziel ist das Naturreservat Krakvät, wo das Sumpf-Knabenkraut (Anacamptis palustris) blüht. Die Art hat hier ihr nördlichstes Verbreitungsgebiet. Auch Epipactis palustris wächst in dem auch hier ziemlich ausgetrockneten Feuchtgebiet, ist aber noch nicht am Aufblühen.

anacamptis palustris

Bevor ich am Abend in der Nähe von Klintehamn mein Zelt aufschlage, schaue ich mir die Schiffssetzung von Gannarve an, eine Begräbnisstätte der Bronzezeit mit der Vorstellung, aus Steinen ein Schiff zu gestalten, das den Toten ins Totenreich bringen soll.

gannarve

Abschied von Gotland

Am 11. Juni schließt sich der Kreis meiner gut zweiwöchigen Gotland-Rundreise mit der Rückkehr nach Visby. Entlang der Küste gibt es nochmal Gelegenheit zu Vogelbeobachtungen, mit Graureiher und Austernfischer. Nach einem Abend in Visby schaue ich mir am Tag darauf noch den Botanischen Garten an. Dann bringt mich die Fähre wieder aufs schwedische Festland. 

graureiher

austernfischer

visby strasse


 Da die Fähre von Oskarshamn nach Öland noch nicht verkehrt, radle ich am 13. Juni nach Kalmar.

kalmar

Vanserum-Bäck

Vom Hafen Kalmar aus bringt mich die kleine Fähre Dessi am 14. Juni in aller Frühe auf die Insel Öland. Auf einem Campingplatz bei Eriksöre schlage ich mein Zelt auf und radle in Richtung Ostküste in das einsam gelegene, mit 416 Hektar ziemlich große Naturreservat Vanserum-Bäck. Hinter einem Weiher, dem Grindmosse, führt ein Weg immer tiefer in die Wildnis. Auf einer Wiese sehe ich wieder Dactylorhiza incarnata - und anders als auf Gotland blüht hier schon die Sumpfstendelwurz, Epipactis palustris.

epipactis palustris

Schließlich hört der Weg auf und ich stelle das Fahrrad ab. Jetzt erkunde ich ein ausgedehntes Moor, das von Wasserläufen durchzogene Högsmossen. Überall blühen Dactylorhiza incarnata - auch Dactylorhiza incarnata subsp. ochroleuca mit größeren und dichteren Blütenständen als die gelb blühenden Formen auf Gotland - und Epipactis palustris, vereinzelt auch Dactylorhiza fuchsii. Gymnadenia conopsea ist hier noch in Knospen. Und dann sehe ich am Rand eines Wassergrabens zum ersten Mal das Torf-Glanzkraut (Liparis loeselii). Es ist winzig, und die Blüte noch viel kleiner. Ich brauche eine Weile, um das Blütenmodell der Orchidee zu erkennen. Die drei Sepalen sind schmal und in verschiedenen Richtungen angelegt. Die rinnige Lippe ist mit Nektar gefüllt. Die beiden Petalen sind noch schmaler als die Sepalen, wie die Fühler einer Schnecke.

liparis loeselii

 Die kleinen Orchideen stehen sehr nass - und ich schließe mich ihnen an, um sie möglichst gut ins Bild zu bekommen.

liparis loeselii 2 

hoegsmossenReichhaltig ist auch die sonstige Flora von Högsmossen, darunter Pinguicula alpina, Menyanthes trifoliata, Primula farinosa und Eriophorum angustifolium. Unter den Gräsern doniniert die Binsenschneide (Cladium mariscus). 

Schließlich nehme ich Abschied von diesem besonderen Ort und radle weiter nach Osten. Das kleine Dorf Runsten heißt nicht nur so, sondern hat auch mehrere Runensteine.

runsten

 

 

 

 

Bei Lerkaka stehen gleich fünf Windmühlen an der Straße. Erfüllt von vielen Eindrücken fahre ich schließlich mit starkem Gegenwind nach Eriksöre zurück. 

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Stora Alvaret

Mein zweiter Tag auf Öland, der 15. Juni, ist dem UNESCO-Welterbe der Agrarlandschaft von Süd-Öland gewidmet. Die Weidewirtschaft auf dünner Erdkruste geht einher mit einer einzigartigen Vegetation, die in diesem Jahr aber unter extremer Trockenheit leidet. Mein Ausgangspunkt ist nahe der Ortschaft Skogsby die Station Linné, ein Zentrum für Forschung und Naturkunde. Auch 1959, 1992 und 2016 habe es sehr trockene Sommer auf Öland gegeben, sagt mir Anne Wilks in der Station. Aber in diesem Jahr sei es noch trockener als 2016 und die Weidetiere hätten keine Nahrung mehr finden können. Ich folge einem gut sechs Kilometer langen Rundweg, der mich zunächst an einer Wiese vorbei in einen kleinen Wald führt. Mein Weg wird von den aufgeregten Kiju-Wit-Rufen einer kleinen Gruppe von Kiebitzen begleitet.

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kiebitz

platanthera chloranthaDurch eine Öffnung in der alten Steinmauer gelange ich in einen wie verzaubert wirkenden kleinen Laubwald, begleitet von heftigen Mücken-Attacken. Die kümmern mich aber nicht, weil auf einer Waldwiese Grünliche Waldhyazinthen (Platanthera chlorantha) blühen, darunter eine hoch gewachsene Pflanze mit ausgeprägtem Grün in dem Blüten. Der Weg führt zu Gamla Skogsby, der Alten Waldstadt, mit Überresten von zehn Häusern aus der Eisenzeit. Und ich passiere das Naturreservat Kalkstad mit dichtem Laubwald. Eichen, Eschen, Linden, Ahorn und die Flatterulme (Ulmus laevis) sind hier zuhause. Dann aber beginnt die weite steppenartige Weidelandschaft Stora Alvaret. Die baumlose Heide auf Kalkstein erstreckt sich über 260 Quadratkilometer. Der karge Boden und die Beweidung haben über Jahrhunderte für die Offenheit der Landschaft gesorgt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

alvaret 2

Auf dem kargen Boden leben nur darauf angepassten Arten wie die Sukkulenten der Crassulaceae, die in ihren dicken Blättern Wasser speichern und so überleben. Seite an Seite blühen hier die Weiße Fetthenne (Sedum Album) und der Scharfe Mauerpfeffer (Sedum acre).

sedum album sedum acre

 

 

 

 

 

 

 

Zu den besonders charakteristischen Arten von Stora Alvaret gehört das Öland-Sonnenröschen (Helianthemum oelandicum) aus der vor allem im Mittelmeerraum verbreiteten Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae).

helianthemum oelandicum

melampyrum cristatumAuf dem Weg über die offene Landschaft folge ich dem Waldrand, wo es nicht ganz so trocken ist. Hier blühen nicht nur Kamm-Wachtelweizen (Melampyrum cristatum) und Glockenblume (Campanula rotundifolia), sondern auch Orchideen. Am häufigsten sind Platanthera chlorantha und Gymnadenia conopsea, die teilweise aus den niedrigen Büschen des Sonnenröschens herauswachsen. Bereits am Abblühen sind Platanthera bifolia, Dactylorhiza incarnata und Neotinea ustulata.

 

 

 

gymnadenia conopsea 2

Auf dem Weg zurück verliere ich die Orientierung auf dem nur locker markierten Rundweg, aber ich kann mich an die Landstraße halten - und an die Empfehlung für die Wanderer: Die Kühe, die im Alvar grasen können manchmal etwas aufdringlich sein, da sie sehr neugierig sind. Aber wenn Sie sie ignorieren, dann werden sie auch Sie in Ruhe lassen! Grabsteine erinnern daran, dass die Straße den Menschen schon vor mehr als 6000 Jahren als wichtige Verbindung diente.

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Am 16. Juni bringt mich die Fähre wieder nach Kalmar, wo ich gleich nach Süden weiter radle. Schmetterlinge, weiß blühende Malven, die Runensteine bei Björketorp und Rotmilane begleiten meinen Weg. Die Übernachtungsorte heißen Kristianopolis, Rönneby, Pukavik und schließlich Kivik.

aglais urticae

malven

im wald

bjoerketorp

Nationalpark Stenshuvud

In Kivik lege ich noch einen Tag Pause ein, um den Nationalpark Stenshuvuds zu erkunden - auf der Hinfahrt hatte ich nur den oberen Teil mit dem Naturreservat Svabesholm besucht. Der eindrucksvolle Wald mit alten Eichen und Buchen ragt 100 Meter hoch über der Ostseeküste auf. Auf einer großen Wiese blühen massenhaft Gefleckte Knabenkräuter (Dactylorhiza maculata), mit dichten Blütenständen und breiten Lippen ist hier keine Verwechslung mit Dactylorhiza fuchsii möglich. Am Sandstrand lege ich mich in die Sonne und bade, das Wasser teile ich mit einer Gruppe von Gänsesägern (Mergus merganser).

stenshuvud dactylorhiza maculata

 

 

mergus merganser

Auf dem Rückweg nach Kivik komme ich am größten Steinhügelgrab der Bronzezeit in Schweden vorbei und habe Glück, dass ich noch an einer Besichtigung teilnehmen kann. In einer der beiden Kammern illustrieren Felsritzungen die Vorstellungswelt der Menschen, die um 1000 v. Chr. hier gelebt haben.

kivik

Über Tomelilla und Ystad komme ich am 22. Juni wieder nach Trelleborg, wo nach 1710 Kilometern auf dem Fahrrad die Fähre nach Deutschland auf mich wartet. Es ist Midsommer und unterwegs begegnen mir Menschen, die heute die Natur und die Liebe feiern.

midsommar

schonen


Artenliste

  • Anacamptis palustris

  • Cephalanthera longifolia
  • Cephalanthera rubra

  • Cypripedium calceolus

  • Dactylorhiza fuchsii
  • Dactylorhiza incarnata
  • Dactylorhiza incarnata subsp. ochroleuca
  • Dactylorhiza maculata
  • Dactylorhiza majalis
  • Dactylorhiza majalis subsp. elatior
  • Dactylorhiza sambucina
  • Dactylorhiza traunsteineri
  • Dactylorhiza viridis

  • Epipactis atrorubens
  • Epipactis helleborine
  • Epipactis palustris

  • Gymnadenia conopsea

  • Herminium monorchis

  • Liparis loeselii

  • Neotinea ustulata

  • Neottia nidus-avis
  • Neottia ovata

  • Ophrys insectifera

  • Orchis mascula
  • Orchis militaris
  • Orchis spitzelii
  • Platanthera bifolia
  • Platanthera chlorantha