Gotland - Südwestküste

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Wacholderheiden bei Burgsvik

Ein Ausflug am 9. Juni führt mich zur Südspitze von Gotland. Schon bald nachdem ich Burgsvik hinter mir gelassen habe, tauchen am Straßenrand die ersten Orchideen auf. Immer wieder sind das Dactylorhiza incarnata, aber auch noch einige abblühende Orchis mascula. In einem ausgetrockneten Flachmoor gesellen sich Platanthera bifolia dazu. Und direkt neben der Feuchtwiesenorchidee Dactylorhiza incarnata haben sich fünf Ophrys insectifera angesiedelt, die sonst wohl kaum in einem Feuchtgebiet anzutreffen ist.

incarnata insectiferadactylorhiza incarnata 5

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Weiterfahrt gelange ich bei Hundlausar zu einer ausgedehnten Wacholderheide mit einer markanten Reihe von drei Windmühlen.

windmuehlen hundlausar

Auf den ersten Blick sieht die Heide sehr verdorrt aus. Selbst zwei Pferde suchen den Schatten der Windmühle. Aber dann gelange ich an etwas feuchtere Stellen mit schöner Vegetation. Hier finde ich neben Dactylorhiza incarnata und Platanthera bifolia auch Ophrys insectifera sowie knospende Gymnadenia conopsea und Epipactis palustris. In der offenen Landschaft fühlt sich auch der Steinschmätzer wohl.

incarnata bifolia

steinschmaetzer

Muskmyr

muskmyr

Bei Sundre erstreckt sich das ausgedehnte Naturreservat Muskmyr mit teils feuchten, teils trockenen und teils bewaldeten Gebieten. Hier lassen sich wieder die unterschiedlichen Formen und Farben von Dactylorhiza incarnata erkunden, mal mit gelben Blüten, mal mit den kräftig purpurnen Blüten und stark gefleckten Blättern der Cruenta-Form. Vereinzelt sind hier auch Ophrys insectifera zu finden. Und die Gewöhnliche Simsenlilie (Tofieldia calyculata) ist hier bereits am Aufblühen.

dactylorhiza incarnata cruenta

dactylorhiza incarnata 6

blauhechelblaeuling

 

 

 

 

 

 

 

 

ophrys insectifera 3

 tofieldia

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über den Wiesen kreisen Baumfalken und jagen Libellen.

baumfalke

Bevor ich wieder nach Burgsvik zurückfahre, schaue ich mir noch die Südspitze von Gotland bei Hoburgen an, wo die Küste von Kliffs aus Kalkstein geprägt ist.

hoburgen 1

Krakvät

Von Burgvik aus fahre ich an der Westküste entlang nach Norden, ein Sonntagmorgen mit Rotwild auf der Waldwiese.

rotwild

Mein Ziel ist das Naturreservat Krakvät, wo das Sumpf-Knabenkraut (Anacamptis palustris) blüht. Die Art hat hier ihr nördlichstes Verbreitungsgebiet. Auch Epipactis palustris wächst in dem auch hier ziemlich ausgetrockneten Feuchtgebiet, ist aber noch nicht am Aufblühen.

anacamptis palustris

Bevor ich am Abend in der Nähe von Klintehamn mein Zelt aufschlage, schaue ich mir die Schiffssetzung von Gannarve an, eine Begräbnisstätte der Bronzezeit mit der Vorstellung, aus Steinen ein Schiff zu gestalten, das den Toten ins Totenreich bringen soll.

gannarve

Abschied von Gotland

Am 11. Juni schließt sich der Kreis meiner gut zweiwöchigen Gotland-Rundreise mit der Rückkehr nach Visby. Entlang der Küste gibt es nochmal Gelegenheit zu Vogelbeobachtungen, mit Graureiher und Austernfischer. Nach einem Abend in Visby schaue ich mir am Tag darauf noch den Botanischen Garten an. Dann bringt mich die Fähre wieder aufs schwedische Festland. 

graureiher

austernfischer

visby strasse