Zwischen dem Nyungwe im Südwesten von Ruanda und dem Volcanoes-Nationalpark im Nordwesten erstreckt sich der Kivusee. Mitten im Ostafrikanischen Grabenbruch verläuft etwa in der Seemitte auch die Grenze zwischen Ruanda und Kongo. Mit einer Fläche von 2400 Quadratmetern ist er viermal so groß wie der Bodensee. Bei einer Tiefe von 480 Metern ist bemerkenswert, dass die Wassertemperatur mit zunehmender Tiefe steigt - Ursache sind vulkanische Quellen.
ein Morgen am See
Im Peace Guest House in Cyangugu, direkt am Ufer des Kivusees, werde ich am frühen Morgen des 27. September vom charakteristischen Ruf des Tropical Boubou (Laniarius major) geweckt:
Da muss ich doch mal schauen, ob ich ihn auch im Garten sehe. Auf einem Baum sitzt ein junger Tropical Boubou. Er ist so klein und knubbelig, dass ich kaum glaube, dass er diese Töne erzeugt - meine lange in Kigali lebende Tochter Lisa hat ihn wegen der technischen Klang-Anmutung den "Laser-Vogel" genannt.
Und das ist aus derselben Gattung wohl ein junger Neuntöter (Lanius collurio):
Am 28. September fahren wir in Richtung Norden am Ostufer des Kivu entlang und machen Station bei Kibuye. Dort haben wir am Ufer direkte Sicht auf Napoleon Island - der Insel wird eine Ähnlichkeit mit dem Hut Napoleons nachgesagt.
Am Ufer sehen wir den Charaktervogel des Kivusees, den Graufischer (Ceryle rudis).
Sehr lebendig und gar nicht scheu ist die mit den Bachstelzen verwandte Witwenstelze (Motacilla aguimp). Der Vogel ist in weiten Teilen Afrikas südlich der Sahara zuhause.
Und wir können eine zeitlang einen besonderen Nektarvogel betrachten, dessen Gefieder in allen Schattierungen zwischen grün und blau schillert. Seiner dunkelroten Brust verdankt er den englischen Namen Red-chested Sunbird (Cinnyris erythrocercus).