Die Hybriden von Orchis anthropophora und Orchis simia sind nicht selten, wenn beiden Arten an einem Standort vertreten sind. Dies wurde als Beleg dafür gewertet, dass die früher als Aceras anthropophora bezeichnete Pflanze trotz ihrer Besonderheit, keinen Sporn auszubilden, zur Gattung Orchis gehört.
Beide Arten haben stark geteilte Blütenlippen, was auch der Hybridform eigen ist. Die Lippenzipfel sind zum Teil gebogen wie bei simia, zum Teil langgestreckt. Ein Sporn ist da, aber wesentlich kürzer als bei Orchis anthropophora. Je nach Färbung des simia-Eltermteils zeigt die Hybride stärker violettfarbene oder auch hellere Blüten. In der Lippenmitte zeigt sich der Einfluss von Orchis anthropophora. Die Hybride wurde von Roger de Nanteuil (1857-1951) 1887 als Orchis x bergoni beschrieben.
Mitunter zeigt sich wie hier in den Causses der Heterosis-Effekt, dass Hybriden besonders groß sein können und dann schon von weitem auffallen. In dem Foto sind beide Elternteile zu sehen, wobei auch die unterschiedlichen Blütezeiten zu erkennen sind: Während Orchis anthropophora noch in voller Blüte steht, ist Orchis simia schon am Abblühen. Dabei welken aufgrund der besonderen Blühfolge die oberen Blüten zuerst.
Wenn die Blüten der Hybriden besonders hell sind, hatten vermutlich auch die beiden Elternteile Blüten mit reduzierter Pigmentbildung.
Die Blütenstände können sowohl dicht als auch locker besetzt sein, wie diese Beispiele aus dem Kaiserstuhl (oben) und Kroatien (unten) zeigen: