Die seltene Hybride von Pseudorchis albida mit Nigritella rhellicani habe ich auf zwei Bergwiesen in Osttirol gefunden. Die Blätter sind breiter als bei Nigritella, schmal lanzettlich gekielt. Die kräftig rosa gefärbten Blüten haben eine Lippe, die ähnlich dreilappig ist wie bei Pseudorchis albida, die aber wie bei Nigritella nach oben zeigt. Der Sporn ist klein und sackförmig, ähnlich wie bei Pseudorchis albida, aber etwas dünner. Die Hybride trägt auch den Namen xPseuditella micrantha, der auf den österreichischen Botaniker Anton Kerner von Marilaun (1831-1898) zurückgeht. In einem Beitrag über Die hybriden Orchideen von Österreich (In: Verhandlungen der Kaiserlich-Königlichen Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien, 1865. S.227) beschrieb Kerner die Nigritella x micrantha, die bisher in einem einzigen Exemplare von Huter auf Bergwiesen der Schleinitz im tirolischen Pusterthale aufgefunden worden sei.