Boireann - steiniges Land an der Küste
We have orchids in Ireland? fragt mich ungläubig eine junge Irin, die sich nach der Landung nach meiner Reise erkundigt. Sie ist nicht die einzige, der die Assoziation von Irland mit Orchideen schwer fällt. Dabei führt der Feldführer Ireland's Wild Orchids 34 verschiedene Arten auf - darunter Raritäten wie Spiranthes romanzoffiana, die im Juli und August blüht. Ich will aber schon Ende Mai an die westirische Küste aufbrechen. Mein Interesse gilt vor allem Dactylorhiza fuchsii var. okellyi, einer weiß blühenden Varietät des Fuchs-Knabenkrauts, die meine Albiflora-Studien ergänzen soll. Als Basisstation habe ich das Hostel in Kilfenora ausgewählt, am südwestlichen Rand des Burren, einer Region die schon im Namen auf ihre Besonderheit hinweist: The Burren kommt aus dem irischen "boireann", was so viel wie steinig bedeutet.
Der geologische Charakter des Burren prägt nicht nur die Landschaft, sondern auch die Flora: Eine ausgedehntes Kalkplateau bedeckt eine Fläche von 250 Quadratkilometern. Dieses limestone pavement, entstanden vor 340 Millionen Jahren im Ozean der Kreidezeit, ist bis zu 780 Metern dick, von den Kräften der Erosion zerfurcht und gespalten. Die tiefen Risse zwischen den Kalkfelsen, die als grykes bezeichnet werden, dienen zahlreichen Pflanzenarten als geschützter Lebensraum, darunter auch Neottia ovata und Epipactis helleborine. Bei Poulsallagh reicht die Felsenlandschaft bis zum Meer, und diese Ecke ist mein erstes Ziel am 29. Mai 2010. Am Parkplatz an der Straße steht eine Tafel mit dem Burren Code und der Aufforderung: Take nothing but memories!
eng verbunden mit der Glockenheide
Oberhalb der schmalen Küstenstraße wird die Felslandschaft immer wieder von Vegetationsinseln unterbrochen. Dort wachsen die gedrungenen Büsche von Rosa pimpinellifolia mit ihren meist weißen Blüten. Pedicularis sylvatica blüht und auch noch Primula vulgaris - bin ich doch zu früh im Jahr hierher gekommen? Aber dann stoße ich dicht am Boden auf die ersten Orchideen: Kleine, gedrungene Gefleckte Knabenkräuter (Dactylorhiza maculata), die Pflanzen in Irland werden gelegentlich auch als subsp. ericetorum angesprochen und manchmal findet man sie auch direkt neben der namensgebenden Glockenheide (Erica tetralix).
Die Blütenlippen sind breit und rundlich, der mittlere Lappen fügt sich in die breite, rundliche Lippenform ein und ragt nicht heraus wie beim Fuchs*schen Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii). Die Blüten sind sehr hell, erst von nahem sind feine hellviolette Linien- oder Punktmuster zu erkennen. Nicht zu früh bin ich für Neotinea maculata - ich finde zwei abgeblühte Pflanzen dieser sonst für den Mittelmeerraum charakteristischen Art, beide mit Fruchtansätzen. Etwas weiter vom Meer entfernt wächst eine erst knospende Orchidee - mit weißen Blütenknospen und hellgrünen Blättern. Ich notiere die GPS-Daten, um sie mir in einer Woche noch einmal anzuschauen.
Am Nachmittag laufe ich durch das untere Cahir-Tal, gebildet von dem einzigen oberirdisch verlaufenden Wasserlauf im Burren. Alle anderen Gewässer haben sich unterirdische Kanäle durch den Kalk gegraben. Am Hang und im Talgrund stehen schöne Männliche Knabenkräuter (Orchis mascula) - das ist die häufigste Orchideenart der Region, jetzt nähert sie sich bereits dem Ende ihrer Blütezeit. Auch die blauen Blüten des Enzians (Gentiana verna) stehen am Wegrand - sie werden ebenfalls als Beleg dafür herangezogen, dass hier die Pflanzen aus ganz unterschiedlichen klimatischen Regionen zusammenkommen.
An einer feuchteren Stelle finde ich das Fleischfarbene Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata). Weil es bei dichter Bewölkung schon etwas dunkel wird, greife ich zum Blitz, der neu erstandene SB 900 für meine Nikon D300 sorgt für eine gute Ausleuchtung. Etwas weiter im Tal hinauf blühen die ersten Dactylorhiza fuchsii, deutlich langgestreckter als die gedrungene Dactylorhiza maculata, mit langen schmalen Blättern und erst pyramidenförmigem, dann zylindrischen Blütenstand. Schließlich laufe ich wieder zurück und sehe am Wegrand auch das Große Zweiblatt (Neottia ovata).
Am 30. Mai setze ich die Wanderung im Cahir-Tal fort. Nachtigall, Lerche und Kuckuck begleiten mich in den Sonntag. Am südlichen Hang schaue ich mir Orchis mascula - erstaunlich oft nicht purpurviolett, sondern rosa blühend - und Dactylorhiza maculata genauer an. Der Boden ist hier mit einem ph-Wert von 5,2 relativ sauer, deswegen wachsen hier offenbar keine Dactylorhiza fuchsii. Im oberen Cahir-Tal erwartet mich eine einzigartige Heidelandschaft. Zwischen den Kalkplatten finden sich immer wieder Flecken mit Magerrasen und Moos. An feuchten Stellen wächst das Großblütige Fettkraut (Pinguicula grandiflora) - die fleischfressende Pflanze mit ihren Sekret absondernden Blättern hat hier ihre nördliche Verbreitungsgrenze.
im Tal der Weißen Silberwurz
Interessant ist auch die sonst nur in den Alpen oder der Tundra vorkommende Weiße Silberwurz (Dryas octopetala), die Nationalblume von Island. In Irland heißt sie Mountain Avens. Mit ihren schlanken Stielchen erhebt sie sich kaum über den Boden und scheint manchmal direkt aus dem Stein herauszuwachsen.
Der lange Rückweg führt mich in einem Bogen an der Erhebung des Slieve Elva entlang zu einer Heiligen Quelle. An den frühzeitlichen Ruinen einer Ringfestung habe ich einen schönen Ausblick aufs Meer und auf die Aran-Inseln. Weiter geht es durch Weiden nach Fanore hinab, wo mich der Strand zu einem den Tag abschließenden Bad im Meer verlockt.
Lough Gealáin und Mullaghmore
Über Kilinaboy komme ich am 31. Mai in den Burren National Park. An der Wegkreuzung, auf der Karte mit der Ortsbezeichnung Gortlecka markiert, folge ich zunächst einem grün markierten Weg in einen Haselhain. Im Schatten blühen Neottia ovata, aber auch Orchis mascula. Im Sommer wird hier auch Epipactis aufblühen. Ein kleiner Frosch (Rana temporaria) hüpft mir über den Weg.
Hinter einem grünen Gatter beginnt auf der linken Seite des Weges ein weitläufiges Gebiet mit Wiesen, die nach den Grundsätzen des Burren LIFE Projects betrieben werden - sie werden erst im Spätsommer gemäht, wenn die Aussaat der meisten Blütenpflanzen beendet ist. Am Wiesenrand stehen etliche Orchis mascula, sonst sehe ich hier nur eine vereinzelte Neottia ovata.
Umso interessanter wird dann der Weg zum Ufersaum des Lough Gealáin, einem See, der zeitweise austrocknet und dessen Ufer mit weißem Kalkpulver bedeckt sind. Hier sehe ich zum ersten Mal die Blutrote Fingerwurz (Dactylorhiza incarnata subsp. cruenta), mit angelegten Blättern, die innen und außen stark gefleckt sind. Bei den rotvioletten Blüten sind die Seitenlappen weniger stark zurückgeschlagen als bei der Stammart, der Mittellappen ist markant ausgebildet. Die Lippe hat ein schönes Schleifenmuster, die seitlichen Sepalen sind steil nach oben gerichtet. Am gleichen Standort wächst auch Dactylorhiza incarnata subsp. incarnata mit kaum gefleckten Blättern und umgeschlagenen Seitenlappen in der Blütenlippe. Auch eine Gruppe von Traunsteiners Knabenkraut (Dactylorhiza traunsteineri) finde ich zwischen den Kalkplatten und den niedrigen Büschen der gelb blühenden Potentilla fruticosa, die auf English Shrubby Cinquefoil genannt wird. Die ungefleckten Blätter von Dactylorhiza traunsteineri sind lang und viel schmaler als bei Dactylorhiza incarnata, die Lippen der Blüten im lockeren Blütenstand sind teils an den Seiten umgeschlagen, teils ausgebreitet. Der Ufersaum des Sees ist faszinierend. Der Lough Gealáin ist ein Turlough - im Sommer versickert ein Teil des Wassers im Boden, so dassder See dann eine kleinere Wasserfläche hat als im Winter.Von der kleinen Asphaltstraße zweigt ein Wanderweg zum Mullaghmore ab, einer Erhebung mit eindrucksvollen geologischen Formationen.
Der Weg führt am Lough Gealáin vorbei zu neuen Entdeckungen, einer ungewöhnlich großen Dactylorhiza mit violetten Blüten, die ausgebreitete Lippen mit einem feinen Strichmuster haben - eine Hybride aus Dactylorhiza incarnata und Dactylorhiza maculata. Ein paar Schritte weiter die nächste Freude: Eine weiß blühende Dactylorhiza fuchsii. Die Pflanze ist recht groß, etwa 30 cm hoch, mit zehn Blättern und etwa 80 Blüten am 6 cm langen Blütenstand, der bis zur Hälfte aufgeblüht ist. Die Lippen sind markant dreigeteilt und bis zu 1,1 cm breit. Bis auf die Blütenfarbe passt alles zu einer staatlichen Dactylorhiza fuchsii, die var. okellyi ist das noch nicht. Gleich in der Nähe gibt es auch einige Platanthera bifolia, die gerade am Aufblühen sind. Außerdem finde ich eine weitere fuchsii mit weißen Blüten, aber sehr viel kleiner und ganz zum Schluss auch noch eine Orchis mascula in der Albiflora-Form, bereits am Abblühen.
der Evolution zuschauen
Am nächsten Tag bin ich etwas weiter östlich im Burren National Park unterwegs, in einem Gebiet, das als Rockforest bezeichnet wird, nahe des gleichnamigen Turloughs. Hier wachsen wieder viele Orchis mascula und Dactylorhiza fuchsii in ihrer zierlichen Form, aber mit breiten Lippen, 1,2 cm zeigt das Lineal an. Stundenlang laufe ich durch die einsame Karstlandschaft mit ihren darin verstreuten Heideflecken, beobachte Vögel und Insekten wie das hier häufige Thymian-Widderchen (Zygaena purpuralis), auf englisch schlicht burnet genannt.
Bei den zahlreichen Dactylorhiza fuchsii fällt auf, dass die hell blühenden Pflanzen in der Überzahl sind, die meisten haben eine fast weiße Blüte mit einem zart violetten Muster, und häufig blühen sie ganz weiß. Das ist keine durch genetische Zufälle bedingte Laune der Natur - eher eine Momentaufnahme von Prozessen der Evolution. Ich laufe von Süd nach Nord und komme schließlich an das Ende des rot markierten Wanderwegs, dessen Anfang ich gestern erkundet habe. Auf dem Rückweg fallen mir viele Neottia ovata und eine einzelne Neotinea maculata auf, die wie die Pflanze vom ersten Tag abgeblüht ist.
Meeting St. Coleman and good ol' Patrick
Am 2. Juni fahre ich zum Slieve Carran, einem Felsmassiv, das in mehreren Terrassen bis zu einer Höhe von 327 Metern aufragt und am Eagle Rock steil abfällt. An einem Parkplatz befindet sich der Eingang zum Naturreservat Keelhilla. Dabei lasse ich mich von Tony Kirby und seinem Wanderführer The Burren & The Aran Islands führen. Wie dort beschrieben, ist dort die Fliegenragwurz (Ophrys insectifera) zuhause. Zwischen dem Kalkgestein kommt sie hübsch zur Geltung.
Auf dem reizvollen Fleckchen wachsen auch Orchis mascula, Geranium sanguineum und Antennaria dioica, das Katzenpfötchen. An einer alten Esche vorbei laufe ich über eine grüne Wiese dem Wald entgegen, der am Fuß des Berges beginnt. Dort liegt die Einsiedelei von St. Coleman aus dem 6. Jahrhundert, die Ruine der kleinen Kirche stammt vermutlich aus dem 11. Jahrhundert. Eine Heilige Quelle und eine Höhle, in der der Einsiedler geschlafen haben soll, tragen zusätzlich zum spirituellen Charakter des Ortes bei. Der Hasel-Birken-Wald dahinter ist von einer verwunschenen Schönheit, die Felsen sind mit Moos überwachsen. Dazwischen wachsen viele Neottia ovata und Epipactis helleborine.
Noch ein Stück weiter östlich fahre ich die als New Line bezeichnete Straße nach Süden und steige immer wieder aus, um das Gelände zu erkunden. Noch mit der Knospe dicht am Boden wagt sich hier Gymnadenia conopsea heraus. Etwas weiter nach Süden gelange ich auf der rechten Seite der Straße zu einer feuchten Wiese und am Rand der Trockenmauer zur Straße stoße ich auf eine Überraschung: Zwei weiß blühende Dactylorhiza fuchsii, die ganz anders sind als die bisherigen Albiflora-Formen: Ein langgestreckter Blütenstand noch im Aufblühen, locker besetzt, die Einzelblüten mit einer Lippenbreite von nur 0,8 cm und einem Hauch von hellem Violett in den Seitenlippen sowie schmale, gekielte und ungefleckte Blätter - das ist die als Dactylorhiza fuchsii var. okellyi beschriebene Varietät, benannt nach dem irischen Gärtner und Pflanzensammler Patrick O'Kelly (1890-1937).
Etwas weiter von der Straße weg erstrecken sich schöne Magerwiesen mit Neottia ovata und Gymnadenia conopsea sowie schönen Dactylorhiza maculata in der Heide. Auch eine große Ophrys insectifera mit vier Blüten und vier Knospen erhebt sich zwischen den Kalkplatten.
auf feuchten Turlough-Wiesen
Den Wandervorschlägen von Tony Kirby folgend, laufe ich am 3. Juni von Carran aus einen Rundwanderweg entlang. Bald hinter dem kleinen Dorf befinden sich einsam in den Wiesen die romanische Kapelle St. Cronan und Reste einer Klostanlage aus dem 12. Jahrhundert. Ein schmaler Pfad führt auf das Hochplateau von Termon hinauf. Dort laufe ich über Wiesen, die an die Alpen erinnern. Viele Orchis mascula sowie einige Neottia ovata und Dactylorhiza maculata trotzen dem stetigen Wind. Ausdauernd singt die Lerche. Auf der Höhe wachsen auch wieder sehr helle Dactylorhiza fuchsii sowie Hybriden mit Dactylorhiza maculata: Der Mittellappen steht nicht so weit vor wie bei fuchsii, die Seitenlappen sind weit und rund. Der bergab führende Weg berührt kleine Wäldchen, dort wachsen Epipactis helleborine und auch Epipactis atrorubens, zu erkennen an den charakteristischen Blättern. Nach einer Kaffeepause in der Burren Perfumery komme ich an einem Turlough vorbei. Am Uferrand wachsen Dactylorhiza incarnata mit den charakteristischen fleischfarbenen Blüten. Neben Platanthera bifolia finde ich auch eine weiß blühende Dactylorhiza fuchsii mit gedrungenem Blütenstand.
Ausflug auf die Insel
Am 4. Juni fahre ich von Doolan aus mit der Fähre auf die Insel Inis Oìrr (Inish Sheer), die erste der drei Aran Islands. Hinter dem Hafen komme ich zu der in einer Sanddüne vertieft gebauten Kapelle von Caomhan (Chaomháin) aus dem 10. Jahrhundert.
Die Kapelle ist umgeben von einem kleinen Friedhof, auf dem eine einzige Anacamptis pyramidalis wächst. Ich laufe im Osten der Insel zu dem dort gestrandeten Schiff, dann wieder zurück. Die Insel besteht aus zahllosen kleinen Weideparzellen, alle von einer Trockenmauer umgeben. Am Fahrradverleih frage ich, wo es Orchideen gibt. Der Fahrradverleiher spricht am Telefon auf Gälisch mit dem Inselexperten Paddy Crowe und zeigt mir dann auf der Karte, wo ich suchen könnte. Weil der Ort ganz im Westen der Insel liegt, miete ich gleich ein Fahrrad und mache mich auf den Weg. Auf einer von einer Trockenmauer umgebenen Wiese werde ich fündig - eine bisher noch nicht gesehene Dactylorhiza. Im Field Guide der irischen Orchideen von Brendan Sayers und Susan Sex wird sie als Dactylorhiza majalis subsp. occidentalis - gezeigt, auf Englisch Western marsh-orchid und auf Gälisch Magairlin gaelach. Aufgrund späterer molekulargenetischer Untersuchungen wird die Pflanze aber nun als eigenständige Art Dactylorhiza kerryensis (Westlichen Knabenkraut) eingestuft, so etwa von Wolfgang Eccarius (Die Orchideengattung Dactylorhiza, Eisenach 2016).
Dicht an den Boden gedrängt sind die meisten Pflanzen kaum größer als 8 cm, um so dem Meereswind besser widerstehen zu können. Im Schutz einer Trockenmauer wächst aber auch eine stattliche Pflanze mit 25 cm. Auf weiteren Wiesen gibt es auch etliche Orchis mascula, die hier aber fast alle schon abgeblüht sind. So fahre ich zurück zum Hafen, gebe mein Fahrrad ab und fahre mit dem Schiff zum Festland zurück. Begleitet werde ich von Papageientauchern, die im schnellen Flatterflug, die Beine eng an den kleinen Körper gelegt, zu den Cliffs of Moher fliegen, die in der Abendsonne schön zu sehen sind.
Felsenwurz
Am westlichen Rand des Burren National Parks laufe ich am 5. Juni die Green Road entlang. Am Wegrand steht eine große Dactylorhiza mit relativ breiten Blättern und wenig ausgepräftem Mittellappen in den kräftig violetten Blüten - wahrscheinlich eine Hybride von Dactylorhiza fuchsii mit incarnata. Der Weg führt an einer feuchten Wiese vorbei, ohne Orchideen, aber mit Unmengen von Menyanthes trifoliatum - ein Anzeiger für nährstoffreichen Boden. Mein Ziel ist das auf einem Kalkplateau gelegene Cathair Chomain, ein Ringfort aus dem 9. Jahrhundert. Auf der Wiese rings um die Ausgrabungsstätte blühen Orchis mascula und Neottia ovata , Dactylorhiza fuchsii ist noch aufblühend, leider keine Spur von Dactylorhiza viridis (Coeloglossum viride), die laut einem Führer hier gesichtet worden sein soll. Dafür porträtiere ich den Goldenen Scheckenfalter (Euphydryas aurina), der feuchte Wiesen anzeigt.
Auf dem Rückweg sehe ich eine bereits knospende Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine) fast direkt aus dem Felsen wachsen. Schließlich komme ich wieder zum Lough Geálain, wo die große Dactylorhiza fuchsii f. albiflora jetzt vollständig erblüht ist - ich zähle etwa 70 Blüten, die im mittleren Blütenstand noch einen Hauch von Violett haben. In der Umgebung finde ich noch fünf weitere weiß blühende Dactylorhiza fuchsii, außerdem auch eine Ophrys insectifera, die ich damit nun an drei verschiedenen Standorten der Region gesehen habe.
Abschied vom Mulloughmore
Am letzten Tag meiner Irland-Reise regnet es in Strömen. Dennoch will ich noch einmal an die Küste bei Poulsallagh fahren und nach der Pflanze schauen, die am ersten Tag noch nicht geblüht hat. Es ist eine schöne Dactylorhiza fuchsii mit weißen Blüten. Der Regentag klingt aus mit einem Besuch des Burren-Informationszentrums in Kilfenora und einem letzten Abend in Vaughans's Pub.
Artenliste
- Anacamptis pyramidalis
- Dactylorhiza fuchsii
- Dactylorhiza fuchsii var. okellyi
- Dactylorhiza incarnata subsp. incarnata
- Dactylorhiza incarnata subsp. cruenta
- Dactylorhiza kerryensis
- Dactylorhiza maculata
- Dactylorhiza traunsteineri
- Epipactis atrorubens
- Epipactis helleborine
- Gymnadenia conopsea
- Neotinea maculata
- Neottia ovata
- Ophrys insectifera
- Orchis mascula
- Platanthera bifolia