Foto: Peter Zschunke, 6.6.2020, Rosenheim/Bayern
Sumpfknabenkraut
Anacamptis palustris ist eine schlanke und hochgewachsene Pflanze, sie wird bis zu 50 cm groß. Die drei bis fünf ungefleckten Blätter sind schmal-lanzettlich, gekielt und nach oben gerichtet. Bei den Blüten bilden die beiden Petalen bilden einen kleinen Helm. Darüber folgen das mittlere Sepal und die beiden nahezu aufrecht stehenden seitlichen Sepalen. Die rundliche Lippe ist dreigeteilt, der Mittellappen ist ebenfalls geteilt. Die Tragblätter sind so lang wie der Fruchtknoten, der zylindrische Sporn steht waagrecht ab oder ist leicht nach oben gebogen.
Foto: Peter Zschunke, 6.6.2020, Rosenheim/Bayern
Taxonomie
Der niederländische Botaniker Nikolaus Joseph von Jacquin (1727-1817) beschrieb die Pflanze in seinem Werk Icones plantarum rariorum (1787) als Orchis palustris. Richard Bateman, Alec Pridgeon und Mark Chase stellten die Art 1997 zur Gattung Anacamptis.
Foto: Peter Zschunke, 6.6.2020, Rosenheim/Bayern
Weiß blühende Form
Die Blüten von Anacamptis palustris sind gewöhnlich violett, mit einer helleren Region und violettfarbenen Punkten in der Mitte der Lippe. Albiflora-Formen sind ziemlich selten. Möglich ist auch eine Variegation mit teilweise violettfarbenen und weißen Blüten.
Foto: Franz Rotter, 7.6.2011, Rosenheim/Bayern
Biotope, Blütezeit und Verbreitung
Anacamptis palustris wächst in Sümpfen oder Mooren. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Anfang Juli. Das Verbreitungsgebiet reicht von Spanien bis Ungarn, die seltene Art ist in diesem Raum in isolierten Regionen beheimatet.