Foto: Peter Zschunke, 20.5.2005, bei Taubergießen/Baden
Hummel-Ragwurz
Ophrys fuciflora ist eine schlanke Pflanze, die 10 bis 30 cm groß wird. Sie hat eine Bodenrosette mit 2 bis 6 bläulich-grünen Blättern. Der lockere Blütenstand entwickelt 2 bis 12 ziemlich große Blüten mit ausgestreckten Sepalen und kleinen Petalen. Die breite Lippe hat ausgeprägte Seitenhöcker und ein großes Anhängsel.
Foto: Daniel Kopp, 27.5.2007, bei Augsburg/Bayern
Einordnung (Taxonomie)
Die älteste Beschreibung als Orchis fuciflora stammt von dem österreichischen Botaniker Heinrich Johann Nepomuk von Crantz (1722-1797), veröffentlicht in Stirpium Austriacarum fasciculus (Wien 1762–1767). Der niederländische Botaniker Nicolaas Laurens Burman (1706-1779) beschrieb sie 1770 in einem Beitrag über die Flora Corsica (in Nova Acta Physico-Medica Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Naturae Curiosorum als Orchis holosericea. 1967 beschrieb sie der Schweizer Botaniker Werner Rodolfo Greuter als Ophrys holosericea. Für Verwirrung sorgte die versehentlich verwendete Schreibweise holoserica.
Hypochrome Form
Die Blüten von Ophrys fuciflora sind im Allgemeinen lebhaft gefärbt. Die Sepalen können weiß, rosa oder rotviolett sein. Die Petalen sind etwas dunkler. Die Lippe ist tiefbraun und hat ein charakteristisches Muster. Von allen Ophrys-Arten in Deutschland habe diese die größte Variabilität, heißt es im Handbuch Die Orchideen Deutschlands (2005). Wenn die Farbpigmente fehlen oder reduziert sind, hat die Blüte eine gelbliche oder hellgrüne Lippe.
Biotope, Blütezeit und Verbreitung
Ophrys fuciflora wächst auf Magerrasen oder in Waldlichtungen mit Kalkboden. Die Blüte ist im Mai und Juni. Die Art kommt in Süd- und Mitteleuropa vor, kann aber auch in Südengland gefunden werden.